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2. Preis – Bridging Gaps: Baulücken Hochhaus als urbane Nachverdichtung in Boston

Friedrich Fischer | Leibniz Universität Hannover

Abb.: Friedrich Fischer

Urbane Nachverdichtung
Laborsituation Vertikale Stapelung als Baulücken-Hoch haus im Innenstadtkern Bostons

hochverdichteter + urbaner Kontext: Nachverdichtung statt großräumiger Abriss als Anwort auf äußerst knappe Ressource Grund:
neue, intensive Nutzung einer bisher extensiv genutzten Restfläche [Grundtsück mit 2geschossigem Bestand]
sensibles Einfügen in Baulücke: Wahrung und Akzentuierung der historischen Stadtbild-Fassade „federal-style“ durch dahinter behutsam
eingeschobenen Glas-Stahl-Kubus ohne großflächigen Abriss


Abb.: Friedrich Fischer

vertikale Stapelung von Apartmentkuben als kleinteilige Schichtung + Verschiebung:
Aufnehmen umliegender Traufhöhen & Versprünge [kleinteiliger Gegenpunkt zum Blockrand], Sichtbarmachung der Grundriss-Überlappungen
an Außenhülle durch durchbrochene Metallhaut: Kongruenz von Entwurf, Tragstruktur und Hülle durch ihre Ablesbarkeit

Schlankheit + Höhe: Vermittlerrolle zu angrenzenden flacherem Viertel Theatre District und nördlichem Hochhaus-Viertel Downtown
Sockelzone: Restauration zur großen Strasse hin [Park] + Eingangsfassade Apartments ruhige Anwohnerstraße [Downtown]Kollektivflächen als Katalysatoren einer funktionierenden Hausgemeinschaft


Vertikale Kollektivflächen | Public on Demand
Kollektivflächen als Katalysatoren einer funktionierenden Hausgemeinschaft

über vertikale eingefügte Kollektivflächen entsteht die Vernetzung der Etagengemeinschaften
zu übergreifender Hausgemeinschaft

Kollektivflächen als Katalysatoren funktionierender Hausgemeinschaft: können Bewohner
mit gleicher thematischen Zielsetzung/Interesse nutzen um sich zu finden, zu vernetzen und
unter Einbeziehung weiterer Bewohner neue Interessens-Cluster zu bilden

Ausdehnung des Wohnzimmers durch nutzungsoffene Kollektivflächen

Flächen haben zur ersten Anregung Widmung, sind strukturell aber leicht adaptier- u. bespielbare
Flächen: können sich durch weitestgehende Grundrissfreiheit progressiv zukünftigen
Nutzungen anpassen

Öffnung der geschickt vernetzten Hausgemeinschaft an diesen Stellen zum Quartier möglich: gesellschaftliche
Ebene wird sichtbar + Grenze zwischen Gebäude & Stadt zunehmend unscharf


Abb.: Friedrich Fischer


Vorfertigung + Bauprozess
Filigrane Stahlstruktur mit außen liegender, ablesbaren Tragschicht als vorgefertigtes System

Struktur Hochhaus [29 x 10 x 78m]: zwei Stahlbeton-Erschließungsschächte [vier Aufzüge
+ druckbelüftetes SicherheitsTreppenhaus mit Sicherheitsschleuse] und regalartiges
Stahlstützen-Träger System

Baustoff Stahl als schlüssige Folge filigraner Struktur bei gleichzeitig großer Höhe - durchbrochene
Gitterstruktur an außen Längsseiten: Tragstruktur ablesbar + gestaltgebend

Regalsystem: Stahl-Stahlbeton Verbundsystem nimmt pro 2 Geschosse und Seite je 1
Duplex + 2 Single Apartments auf - insgesamt 37 Wohneinheiten + 7 Kollektiveinheiten, 10
Stützen, Träger als Einfeldträger wirken im Verbund, Apartment-Boxen aufgelagert und
eingehängt, klimatische Trennung von Apartment-Boxen zu Zwischenzonen

Car-Storage System nutzt geringen Raum über Vertikalförderer effizient: 40 Stellplätze

Vorgefertigung: Apartments in Segmenten zerlegt, via Lasttransport zur Baustelle zu bringen
und per Kran einzusetzen + verbinden, dies ermöglicht geringes lokales Materiallager
und Materialfluss-Kreislauf von dezentralem Punkt - durch Verkehrsproblematik in dieser
innerstädtischen Lage vorteilhaft


Modulare Verschiebung: Etagengemeinschaften
Verbindung von Einzel-Apartments durch Semikollektivflächen auf Etagenebene

Bedürfnis: Privatheit + Kollektivierung
Verhältnis nach Nutzertypen spezifisch ausgeprägt, müssen daher beide in räumlicher Struktur abgebildet werden!

Synergie-Effekte im kollektiven Wohnen: Vernetzung innerhalb einer Sozialstrukturen steigert Wohnqualität
daher: Interpretation des Bewohners als Teil eines sich ergänzenden Bedürfnis-Clusters
aber gleichzeitig: Rückzugsmöglichkeit elementar, da sie Individuum erst Öffnung zur Gemeinschaft ermöglicht !

Wohnbaustruktur muss Zellen zur Wahrung der Privatheit + gleichzeitig Plattform für zwanglose Vernetzung bieten !
knappe Ressource Raum effizient/nachhaltig zu nutzen + ändernde Lebensumstände der Bewohner = flexible Nutzung!

2 konzeptionelle Ansätze: „ausgedehntes Wohnzimmer“ - qualitätsvolle + sinnstiftende Erweiterung der privaten Zelle
und „Cluster-Wohnen“ - strukturell variable Wohnflächen-Szenarien

2 Wohn-Zellen Typen: 1Zimmer + 3Zimmer [Duplex] - lassen sich als „smartApartments“ auf Etagenebene in einer Clusterstruktur
verlinken = Etagengemeinschaft ! als Überwindung Einschränkung ausschließlich individueller Wohnformen

Verlinkung: räumliche Vermittlung über: etagenweise gemeinschaftliche, überdachte Außenfläche
von 2 bis zu allen vier Einheiten, von sehr eng bis lose möglich, horizontal (eingeschossige Apartm.) + vertikal (Duplex)

Aufenthaltsqualität von Zwischenfläche + Kombinierbarkeit von zwei bis vier Apartments miteinander zu „schalten“:
als Mehrgenerationen-WG, Kombination Wohneinheit + Home-Office, bzw. Co-Working-Space

durch Über-Eck-Anordnung der Apartment-Zugänge ist eine Dosierung von Gemeinschaftlichkeit möglich: Grenze zwischen Individuell
+ Gemeinschaftlich wird flexibel, Wohnraum um zentrale Fläche erweitert = zum zentralen Wohnraum aller vier Parteien

Friedrich Fischer

Leibnitz Univ. Hannover
betreut durch
Prof. Zvonko Turkali
Prof. Dr.-Ing. Albert Schmid-Kirsch

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