Viaduktbrücke am Binnenhafen

Bericht der Architekten
Die neue Brückenkonstruktion über der Mündung des Alsterfleets in die Elbe bildet den letzten Baustein zur Erneuerung des Hochbahnviaduktes zwischen den Haltestellen Baumwall und Rödingsmarkt.
Im Gegensatz zur alten Konstruktion riegelt die neue Brücke die Blickverbindung auf Straßenniveau nicht ab, sondern stellt eine freie Sichtverbindung zwischen Kehrwieder und Schaartor unter dem flachen Doppelbogen her. Das markante, fachwerkartig aufgelöste Tragwerk folgt dem Kurvenverlauf und markiert gleichzeitig den Zusammenfluß von Alster und Elbe.
Die aus dem Stadtbild am Hafenrand nicht wegzudenkende Hochbahnstrecke hat so ein sichtbar neues, jedoch an der Charakteristik der Ursprungskonstruktion ausgerichtetes Profil bekommen.
Die gesamte Konstruktion wurde bis ins letzte Detail mit dem Denkmalschutzamt abgestimmt und in enger Zusammenarbeit zwischen der Hamburger Hochbahn AG, den Architekten GRUNDMANN + HEIN und dem Ingenieurbüro Grassl entwickelt.
Preis des Deutschen Stahlbaues 2012 - Auszeichnung
Laudatio der Jury
Der Ursprung der Hafenstadt Hamburg liegt dort, wo die Alster in die Elbe mündet. An diesem Ort überquerte der schon 1912 zu kaiserlicher Zeit errichtete markante U-Bahn Viadukt die Alster mit einer Brücke. Sie hielt den Blick auf die Elbe und Alster frei und ermöglichte als filigrane Stahlgitterkonstruktion den Blick durch ihre leichte Struktur. Erst die späteren, massiven Straßenbrücken beidseits der ursprünglichen Überbrückung verbauten die Aussicht auf Alster und Elbe.
Die Gestaltung der neuen Viaduktbrücke als Ersatz für die alte ist eine vorbildliche, gewagte Rekonstruktion. Sie verbessert nicht nur den gestörten Blick, sondern verdeutlicht auch durch ihre konstruktiv schlüssige Bogenform gestalterisch sinnfällig die Überbrückung der – unter ihr verborgenen – Alstermündung für die Passanten.