Rund 100 Vertreter aus Politik, Industrie und Wirtschaft trafen sich am 4. und 5. Februar 2020 in Düsseldorf zur Jahrestagung Zukunft Stahl. Gastgeber war das Handelsblatt. In einer Gesprächsrunde mit der Überschrift "Wie sieht das Bauen mit Stahl in Zukunft aus? kam die Stahlbaubranche zu Wort. Gregor Machura, Geschäftsführer bauforumstahl, Reiner Temme, Präsident des Deutschen Stahlbauverbandes und Dr. Tim Zinke, Leiter der Arbeitsgruppe Life-Cycle-Engineering (KIT) waren sich einig: "Wenn das Thema Nachhaltigkeit bei Ausschreibung und Vergabe mehr Berücksichtigung findet, fällt die Wahl fast automatisch auf den Baustoff Stahl."
Aktuell bemängelt der Spitzenverband für das Bauen mit Stahl vor allem zu komplizierte Ausschreibungs- und Vergabeverfahren, die vor allem für mittelständische Unternehmen zum Hindernis werden. "Zu oft steht eine kurzfristig gedachte Preispolitik vor nachhaltiger Planung. Nachträge, Behinderungen und Verzögerungen auf der Baustelle sind die logische Konsequenz. Für uns Stahlbauer entsteht dadurch oft ein zusätzlicher Aufwand, der nicht vergütet wird", so Reiner Temme als Geschäftsführer eines mittelständischen Stahlbauunternehmens und Präsident des Deutschen Stahlbauverbandes.
Ein Blick über die Landesgrenzen verrät, dass es auch anders geht. "In den Niederladen erhält nicht der billigste Anbieter den Zuschlag, sondern der mit dem besten Preis- und Leistungsverhältnis", so Machura.