Die Anpassungen zielen darauf ab, die Qualitätssicherung und Effizienz bei der Fertigung und Montage von Stahlbaukonstruktionen weiter zu verbessern, sowie ebenso den gestiegenen Anforderungen an Sicherheit und Nachhaltigkeit gerecht zu werden.

Wichtige Änderungen im Überblick

Die neuen Vorgaben berücksichtigen technologische Fortschritte und optimieren die Anforderungen in zentralen Bereichen wie der Schweißtechnik, dem Korrosionsschutz und der Verwendung hochfester Stähle (HSS). Die wesentliche Änderung betrifft die Regelungen für HSS mit einer Mindeststreckgrenze von 460 N/mm² und einer maximalen Streckgrenze von 960 N/mm². Durch präzisere Formulierungen werden Interpretationsspielräume minimiert, was die Anwendung der Norm für Planer, Hersteller und Bauherren erleichtert. Diese Maßnahme trägt dazu bei, eine konsistente Umsetzung und eine höhere Verlässlichkeit im Bauprozess zu gewährleisten. Zudem werden die Anforderungen der zweiten Generation des Eurocodes berücksichtigt.

Im Bereich der Schweißverbindungen wurden die Anforderungen erweitert, und die Norm spezifiziert nun detaillierter die Qualitätsvorgaben für Schweißnähte. Auch das Thema Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung findet in der überarbeiteten Norm stärker Berücksichtigung, insbesondere in Bezug auf die Wiederverwendbarkeit von Bauteilen und die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien, wie sie im Dokument DIN CEN/TS 1090-201:2025-01 zur Wiederverwendung tragender Stahlbauteile geregelt werden. Die erweiterten Qualitätsanforderungen runden die Überarbeitung ab. Strengere Vorgaben bei Prüfmethoden und der Dokumentation sorgen für eine verbesserte Qualitätssicherung über den gesamten Lebenszyklus eines Tragwerks hinweg. Dies umfasst unter anderem intensivere Kontrollen in der Fertigungsphase, um höchste Standards bei der Herstellung und Montage von Stahlkonstruktionen zu gewährleisten.

Auswirkungen auf die Praxis

Die überarbeitete DIN EN 1090-2 stellt sowohl für Stahlbauer als auch für Planer und Bauherren eine wichtige Grundlage dar, um moderne Bauprojekte effizient und sicher umzusetzen. Unternehmen müssen sich auf die neuen Vorgaben einstellen, ihre Prozesse anpassen und sicherstellen, dass Mitarbeiter entsprechend geschult sind. Die Änderungen tragen dazu bei, die Qualität im Stahlbau weiter zu steigern und zukunftsfähige Lösungen zu fördern.