Ein Schritt in Richtung Ewigkeit
Alles ist vergänglich? Zumindest fast. Das gilt im Prinzip selbst für einen der beständigsten bekannten Werkstoffe, den Stahl. Unter bestimmten Bedingungen kann er korrodieren und sich dabei zunehmend in seiner Funktionalität und seinen Eigenschaften verändern. Doch Korrosion ist nicht schicksalhaft und unausweichlich. Mit geeigneten Korrosionsschutzmaßnahmen verlängert sich die „Lebensdauer“ von Stahlkonstruktionen in gefühlte Ewigkeiten.
Keine Chance für Rost & Co im Stahlbau
Korrosion, also Rostbildung, ist ein natürlicher Prozess: eine physikalisch-chemische Reaktion unter bestimmten Umweltbedingungen. Die Korrosion von Metallen ist eine von der Oberfläche ausgehende Wechselwirkung mit der Umgebung. Dabei reagiert Metall in Gegenwart von Feuchtigkeit und Sauerstoff, vor allem bei einer relativen Luftfeuchte über 80 % und einer Temperatur über 0°C. Reaktive Luftverunreinigungen und hygroskopische Salze als Ladungsträger befördern diesen Prozess, ebenso der Kontakt mit edleren Metallen wie Kupfer, Nickel und Chrom in feuchter Umgebung, während unedle Metalle wie Zink vor Korrosion schützen.
Der Naturprozess Korrosion lässt sich zum einen aktiv durch Zugabe von Legierungsbestandteilen im Herstellungsprozess beeinflussen, wie das z. B. bei Edelstahl-rostfrei oder beim sogenannten wetterfesten Stahl der Fall ist. Zum anderen bietet der passive Korrosionsschutz eine Alternative: Das Aufbringen einer Schutzschicht auf die Stahloberfläche. Schließlich gibt es heute moderne Korrosionsschutzsysteme, die die Stahlkonstruktion sicher und dauerhaft schützen. Das bekannteste Verfahren ist die Feuerverzinkung.
Nachhaltiges und wirtschaftliches Bauen mit „Grünem Stahl“ ist nur denkbar mit wirksamen Korrosionsschutzmaßnahmen. Welche Verfahren dazu gewählt werden, hängt von der Art der mechanischen Beanspruchung der Stahloberfläche und den jeweiligen Korrosionsbelastungen ab, die während der Bau- und Nutzungsphase auf den Stahl einwirken, wie zum Beispiel Schmutzablagerungen, Wasseransammlungen und Kondensat oder Belastungen aus der Atmosphäre. Ebenso können dabei gestalterische Aspekte eine Rolle spielen, zum Beispiel, wenn der Planer mit farbigen Beschichtungen attraktive optische Akzente setzen will.