Text von: Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Am 6. Dezember 2018 wurde die neue U-Bahn-Haltestelle Elbbrücken der Linie U4 im Rahmen eines Festakts feierlich eröffnet. Geplant wurde der Bahnhof von den Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von schlaich bergermann partner (sbp). Am Ende des neuen HafenCity- Quartiers an den Elbbrücken stellt die U-Bahn-Station mit ihrer markanten Dachkonstruktion einen Meilenstein in der Entwicklung der HafenCity dar. Ab dem 7. Dezember 2018 können erstmals alle Besucher der HafenCity in die neue Haltstelle einfahren und von der Plattform an der Elbe das wachsende Panorama der HafenCity überschauen.

Die HafenCity ist das bedeutendste Stadterweiterungsgebiet der wachsenden Metropolregion Hamburg. Das neue Quartier „Elbbrücken“ wird in einem urbanen Zentrum am Ende des Baakenhafens den östlichen Abschluss der HafenCity bilden. Zur Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr wird die U-Bahn-Linie U4 bis zu den Elbbrücken verlängert, wo zusammen mit dem zukünftigen S-Bahnhof eine attraktive Umsteigemöglichkeit entsteht. U-Bahnhof, Dach des S-Bahnhofs und verbindender Skywalk wurden von gmp geplant und werden sukzessiv aufeinander folgend realisiert.

Aus der Planung

Eine Besonderheit des neuen U-Bahnhofs besteht darin, dass die Bahntrasse aus der unterirdischen Lage auftaucht und in Hochlage parallel zu den Elbbrücken geführt wird. Hier tritt die Architektur der Haltestelle in Zukunft inmitten des verdichteten, städtischen Zentrums des neuen Quartiers markant in Erscheinung. In seiner städtebaulich weithin exponierten Lage an der Elbe, in Dialog zu den Elbbrücken, knüpft der Entwurf mit den Möglichkeiten der heutigen Zeit an die Gestalt der imposanten Stahlkonstruktionen an: die weiten Schwünge der Stahlbögen der Freihafenelbbrücken und die Fischbauchträger der Neuen Elbbrücke. Die Dachkonstruktion mit dem Profil eines Korbbogens entsteht aus sich kreuzenden, bogenförmigen Stahlrahmen. Durch die rautenförmig angeordneten gedrehten Stahlträger ergibt sich ein rostartiges System, in dem sich die einzelnen Bögen gegenseitig stabilisieren. Als außenliegende Konstruktion – mit nach innen abgehängter Verglasung – wird dabei eine optische Präsenz des Tragwerkes im Stadtraum erzielt, sodass der Bau ästhetisch auf die benachbarten Elbbrücken antwortet. Der Abschluss des Daches an beiden Stirnseiten wird – dem Rautenmuster folgend – als markant auskragende Spitze ausgeformt, die dem neuen Bahnhof den dynamischen Schwung verleiht, wie er einem modernen Verkehrsbau gebührt.

Über Treppen, Fahrtreppen und Aufzüge werden die unterschiedlichen Ebenen von Schalterhalle, Bahnsteig und die beiden Brücken zur Gleisquerung erschlossen. Die oberste Stahlbrücke dient dem Anschluß an den „Skywalk“, der die U-Bahn-Haltestelle mit der S-Bahn-Station verbinden wird. Architektur und Ingenieurbau sind bei diesem Projekt auf das Engste miteinander verbunden, nur in der Synthese beider Disziplinen kann ein solches Projekt optimal entwickelt werden. Dabei wurde die dreidimensionale Geometrie schon im Wettbewerbsvorschlag, den die Hamburger Hochbahn AG zur Ausführung auswählte, von den Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) zusammen mit dem Ingenieurbüro schlaich bergermann partner (sbp) erarbeitet.