Umwelttransparenz 

Im Bauwesen sind EPDs für Fachleute wie Architekten und Planer eine wesentliche Grundlage um Gebäude ganzheitlich planen und ökologisch bewerten zu können. Diese Dokumente bilden die umweltrelevanten Eigenschaften eines Produktes auf Grundlage einer Ökobilanz in Form von neutralen und objektiven Daten ab. Idealerweise wird dabei der gesamte Lebensweg des Produktes berücksichtigt. Wie umweltfreundlich, ressourcenschonend oder nachhaltig ein Bauprodukt ist, hängt natürlich maßgeblich davon ab, in welchem Kontext es genutzt wird. In jedem Fall bilden EPDs die Grundlage für Gebäudezertifizierungssysteme wie z.B. das DGNB- oder BNB-System, LEED, BREEAM usw. Auch werden EPDs für die eingesetzten Produkte immer häufiger in Ausschreibungen vorausgesetzt, und sie werden das Mittel der Wahl, wenn die kommende Bauproduktenverordnung einen Nachweis der Umweltwirkungen verlangt. 

Baustahl: Umweltdaten deutlich verbessert 

In diesem Kontext haben sich unsere stahlerzeugenden Mitgliedsfirmen von (ArcelorMittal, Dillinger, Peiner Träger, Stahlwerk Thüringen) zum vierten Mal zusammengeschlossen, um unter der Federführung unseres Verbands neue Branchen-EPDs für ihre Baustahlprodukte zu erstellen.  

Erstmalig wurden zwei einzelne EPDs für Langprodukte und Grobbleche erstellt. Durch die Trennung der Produktlinien wurden auch die beiden Herstellrouten für Baustahl in Deutschland separat betrachtet. Profile und Stabstahl werden zu 100 % aus Schrott über die Elektroofenroute hergestellt. Grobbleche werden mit einem Schrotteinsatz von bis zu 35 % über die Hochofenroute hergestellt. Die Umweltdaten haben sich gegenüber den vorherigen EPDs positiv weiterentwickelt und sind erneut deutlich besser als der Marktdurchschnitt in Deutschland. Hier zeigt sich, dass die beteiligten europäischen Qualitätsstahlhersteller kontinuierlich in eine moderne, umweltfreundliche Stahlproduktion investieren und dies bei hohen sozialen Standards. Das Bauen mit Stahl wird dadurch bei einem ökobilanziellen Vergleich gegenüber anderen Bauweisen noch einmal deutlich attraktiver. 

EPD Veröffentlichung 

Die neuen EPDs wurden auf Grundlage der Normen ISO 14025 sowie der aktuellen Fassung der EN 15804+A2 erstellt und sind somit zukunftssicher anwendbar. Sie wurden durch unabhängige Sachverständige verifiziert und am 6. Oktober 2023 durch das Institut Bauen und Umwelt veröffentlicht. Beide EPDs finden Sie beim IBU unter: EPD – Structural Steel: Sections and merchant bars und EPD – Structural Steel: Heavy Plates und auf unserer Webseite im Download Center.