Das Motto des diesjährigen Treffens lautete Zusammenarbeiten. Dahinter stand die gemeinsame Erkenntnis, dass traditionelle Modelle des Planens und Bauens an ihre Grenzen stoßen. Ob Wohnungsbau, Verkehrsinfrastruktur oder Energieanlagen. Der Bedarf wächst schneller, als klassische Verfahren liefern können. Es kam heraus, dass Kooperation heute kein freiwilliges Angebot mehr ist, sondern eine Grundvoraussetzung, um Projekte wirtschaftlich und nachhaltig umzusetzen.

Die Teilnehmer formulierten in Ettersburg zehn Hinweise, die der Branche Orientierung geben sollen. Sie reichen von der frühen Integration aller Beteiligten über klare Kommunikation und faire Verträge bis hin zu effizienteren Verwaltungsprozessen und einer stärkeren Digitalisierung. Besonders die Forderung nach einer gemeinsamen Datenumgebung fand breite Zustimmung, da sie Planung, Ausführung und Betrieb deutlich enger verzahnen könnte.

Neue Kooperationsmodelle als Chance

Große Aufmerksamkeit erhielt der vorgestellte Vergabeprozess der integrierten Projektabwicklung IPA. Das Modell setzt auf eine verbindliche und partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten von Beginn an. Viele Anwesende sahen darin einen möglichen Weg zu mehr Effizienz und weniger Konflikten und damit besseren Ergebnissen. Die Diskussion zeigte, wie groß der Wunsch nach neuen, praxistauglichen Modellen ist, die den realen Herausforderungen auf Baustellen und in Planungsprozessen gerecht werden.

Für bauforumstahl war es in diesem Umfeld wichtig, die Rolle des Stahlbaus sichtbar zu machen. Stahl steht für langlebige und kreislauffähige Konstruktionen. Wir konnten zeigen, dass der Stahlbau in vielen Bereichen bereits heute Antworten liefert, die für eine moderne und leistungsfähige Bauwirtschaft unverzichtbar sind.

Impulse für eine zukunftsfähige Baukultur

Die Ettersburger Gespräche sind traditionell mehr als eine Fachtagung. Sie sind ein Forum, das baukulturelle Werte in den Mittelpunkt stellt. Die zehn Hinweise, die in diesem Jahr verabschiedet wurden, stärken genau diese Perspektive. bauforumstahl brachte die Sicht der Stahlbauunternehmen ein und betonte dabei, wie unverzichtbar klare und verlässliche Rahmenbedingungen sind. Vereinfachte Normen, moderne Vergabeverfahren und eine stärkere Digitalisierung würden nicht nur die Prozesse verbessern, sondern auch Innovationen im
Stahlbau beschleunigen.

Der Austausch über die Grenzen einzelner Gewerke hinweg ist bauforumstahl sehr wichtig. Gerade in einer Zeit, in der die Anforderungen an das Bauen ständig steigen, braucht es dieses gemeinsame Nachdenken über Strukturen und Methoden. bauforumstahl wird die Anregungen aus Ettersburg in die eigenen Gremien und Diskussionen einbringen und gemeinsam mit Mitgliedern, Partnern und politischen Entscheidungsträgern daran arbeiten, die Bauwirtschaft zukunftsfest zu gestalten.

Wir bedanken uns bei der Bundesstiftung Baukultur für die Einladung und die exzellente Organisation. Die Ettersburger Gespräche haben auch in diesem Jahr gezeigt, wie wichtig engagierte Dialogformate sind, die über den Tellerrand hinausweisen und echten Fortschritt ermöglichen.

Ettersburger Gespräch 2025