ReUse im Stahlbau – Klimaschutz mit System!
Nachhaltigkeit muss nicht kompliziert sein: Die Wiederverwendung von Stahlbauteilen ist eine sofort umsetzbare Lösung für zukunftsfähiges Bauen. Aufgrund standardisierter Abmessungen (z. B. gemäß DIN 1025) sowie lösbarer und dokumentierbarer Verbindungen bietet der Stahlbau optimale Voraussetzungen für eine kreislaufgerechte Nutzung von Tragwerkselementen. Das technische Potenzial wird dabei durch bestehende Regelwerke gestützt, wenngleich derzeit noch die Zustimmung im Einzelfall (ZiE) nach § 20 Absatz 1 der Musterbauordnung (MBO) erforderlich ist.
Unser Seminar stellt ein praxisbewährtes Konzept vor, das dabei hilft, die Leistungsfähigkeit gebrauchter Bauteile je nach verfügbarer Dokumentation und geplanter neuer Nutzung einzuschätzen und so die ZiE zu erlangen.
Wiederverwendung im Stahlbau – technisch sinnvoll, nachhaltig wirksam.
Teilnehmende des WEB-Seminars erhalten eine fundierte Einführung in das technische und rechtliche Vorgehen zur Wiederverwendung von Stahlbauteilen. Anhand eines systematischen Bewertungskonzepts lernen sie, vorhandene Bauteile normgerecht auf ihre Wiederverwendbarkeit hin zu prüfen – je nach vorhandener Dokumentation, Baualter und geplanter neuer Verwendung. Die Fortbildung versetzt sie in die Lage, bereits heute Projekte mit ReUse-Potenzial effizient und rechtssicher umzusetzen – mit Ausblick auf eine künftige Regulierung im Sinne einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung.
Nachhaltiges Bauen ist ein wachsendes Themenfeld, das für alle am Bau Beteiligten immer wichtiger wird. Die Wiederverwendung gebrauchter Bauteile bietet dabei eine sofort umsetzbare und effektive Maßnahme zur Verbesserung der CO₂-Bilanz. Besonders der Stahlbau, mit seinen reversiblen Verbindungen, standardisierten Bauteilen und genormten Trägerabmessungen, ist ideal für diese Praxis geeignet.
Im Seminar lernen die Teilnehmenden, wie Stahlbauteile aus früheren Baujahren sinnvoll und sicher wiederverwendet werden können. Dabei wird zunächst kurz erklärt, was genau unter „ReUse“ zu verstehen ist und wie sich dieser Ansatz vom klassischen Recycling unterscheidet. Es wird aufgezeigt, warum die Wiederverwendung gerade im Stahlbau besonders gut umsetzbar ist – etwa aufgrund genormter Träger und lösbarer Verbindungen.
Die Teilnehmenden erfahren, welche Besonderheiten bei älteren Stahlbauteilen zu beachten sind, etwa in Bezug auf unterschiedliche Herstellungsverfahren oder vorhandene Schweißnähte, Beschichtungen und Verzinkungen. Es werden Methoden vorgestellt, mit denen sich die Materialeigenschaften entweder auf konservativem Weg oder mithilfe prüftechnischer Verfahren beurteilen lassen.
Ein zentraler Bestandteil der Fortbildung ist ein praxisbewährtes Konzept, das dabei hilft, die Leistungsfähigkeit gebrauchter Bauteile je nach verfügbarer Dokumentation und geplanter neuer Nutzung einzuschätzen. Dieses Konzept wird derzeit im Rahmen von Zustimmungen im Einzelfall (ZiE) angewendet und soll künftig in eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung überführt werden. Die Teilnehmenden sind dadurch bestens vorbereitet, um ReUse-Projekte rechtssicher und effizient umzusetzen – heute und in Zukunft.
Warum dieses WEB-Seminar wichtig ist – kurz & knapp:
- Erlernen eines strukturierten und praxiserprobten Bewertungsmodells zur Wiederverwendung von Stahlbauteilen
- Anwendungssicherheit innerhalb geltender technischer Normen (z. B. Eurocodes, DIN EN 1090) und gesetzlicher Vorgaben (MBO, ZiE-Verfahren)
- Einblick in aktuelle Entwicklungen und regulatorische Perspektiven für zukunftssicheres Planen und Bauen
ReUse im Stahlbau – Ingenieurtechnisch sinnvoll, ökologisch geboten, gesetzlich möglich.
An wen richtet sich diese Veranstaltung?
Das WEB-Seminar richtet sich an Fachkräfte aus dem Bauwesen – insbesondere an Stahlbauer, Architekten mit Schwerpunkt auf nachhaltigem Bauen, Planer, Ingenieure der Tragwerksplanung, Bauaufsichtsbehörden, Prüfingenieure, Sachverständige für Stahlbau und Bauunternehmer, die sich mit dem Thema Wiederverwendung von Stahlbauteilen praxisnah auseinandersetzen möchten.
Voraussetzungen:
Vorkenntnisse im Bereich Stahlbau sind erforderlich.
Ihr Experte

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Matthias Müller ist Bauingenieur mit einem Masterabschluss im Funktionalen und Konstruktiven Ingenieurbau vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit Schwerpunkt auf Bauwerkserhaltung, Baustoffen und Bauphysik.
Er ist seit mehreren Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am KIT tätig, wo er sich intensiv mit den Themen Nachhaltigkeitsbewertung von Brücken und Wiederverwendung von Stahlbauteilen befasst. Zusätzlich wirkte er in der Lehre sowie in der Prüfung und Überwachung von Bauprodukten mit.
Seit 2024 ist er Geschäftsführer der Circon GmbH, die sich auf nachhaltiges Bauen spezialisiert, insbesondere in den Bereichen Wiederverwendung von Stahlbauteilen und Modulbauweisen. Darüber hinaus ist er als Fachexperte für Nachhaltigkeit bei der Deutschen Akkreditierungsstelle tätig und bringt umfassende Praxiserfahrung in der Bewertung nachhaltiger Bauprojekte mit.